Manchmal muss man einfach ein Liebeslied schreiben. Und wie dieses hier entstanden ist, möchte ich euch hier erzählen:

Nachdem sich das Thema von ganz alleine gegeben hatte, habe ich angefangen zu sammeln, was ich alles aussagen will. Das waren teilweise Stichworte, teilweise schon ganze Zeilen oder auch szenische und musikalische Ideen. Nachdem alles gesammelt war, habe ich mich ans texten gemacht. Eine grobe Struktur hatte ich schon im Kopf, in die alles rein sollte. Oft habe ich im Reimwörterbuch (gibt es mehrere im Internet) nach passenden Begriffen gesucht, um den Text rund zu machen. Dabei wurde auch die szenische Idee und vieles musikalische immer klarer. Für den Refrain hatte ich schon eine Melodie im Kopf und auch für den Anfang wusste ich, was ich machen will. Für andere Teile (z.B. Erinnerst du dich an den ersten Kuss…) habe ich Harmoniemodelle gewählt, die sehr kitschig und klassisch sind und darüber eine Melodie entwickelt. Zunächst gab es nur Klavier und Stimme, aber die Idee zu mehr Instrumenten war schon geboren.

Nachdem das ganze etwas zu lang und unübersichtlich geworden war, musste ich einen Teil noch mal rauskürzen. Das ist immer das schwierigste: Etwas zu kürzen, in dem schon viel Arbeit steckt. Aber es hat das Ergebnis enorm verbessert. Die Trommel habe ich improvisiert und dann per Computer eingegeben. Auch das Cello kommt vom Computer. Eigentlich hätte ich gerne ein echtes als Soloinstrument gehabt, aber da das nicht ging, doppelt es jetzt in den meisten Fällen die Bassstimme des Klaviers, damit nicht so auffällt, dass es nicht echt ist. Für die Flöte war nur im Zwischenspiel schon klar, was sie machen soll. Nachdem aber der dritte Abschnitt (In deinen Armen, in deinem Duft…) so zusammenhanglos erschien, habe ich die Flötenstimme dazu erfunden und in ähnlicher Weise in den folgenden Refrain mit einfließen lassen, um den Zusammenhalt zu vergrößern.

Nun ging es ans Aufnehmen: Komplett auf Metronom aufgenommen habe ich mit dem Klavier begonnen, dazu Cello und Schlagzeug am Computer „programmiert“ und dann die Flöte aufgenommen. Zu allerletzt kam dann der Gesang dazu. Aufgenommen habe ich mit meinem kleinen Zoom H2n, pro Stimme habe ich etwa zwei bis drei Stunden gebraucht und immer nur eine Stimme pro Tag gemacht. Zuerst habe ich eine unsaubere „Voraufnahme“ gemacht und dann die einzelnen Spuren noch mal neu aufgenommen. Zum ersten Mal habe ich auch nachbearbeitet. Die Arbeit mit einem Audioprogramm war wieder einmal ein großer Lernprozess und ich will gar nicht zählen, wie viele Aufnahmen schief gelaufen sind wegen irgendwelcher technischer Fehler. Erst als die Tondatei perfekt und fertig war, habe ich mit dem Video begonnen.

Für das Video habe ich mir ein Kamerastativ gekauft. Die Szenen waren vorher gut geplant, sodass ich nur einen Tag für die Aufnahme gebraucht habe. Schwierig war für mich, dass auf dem Video kein Zettel zu sehen sein sollte, ich aber mit dem Auswendiglernen so meine Probleme habe. Das hieß: Vor jeder Szene schnell den Text reinprügeln, um ihn dann auf dem Video möglichst einmal richtig abzuliefern.

Zuletzt kam noch das Schneiden des Videos. Wieder mal ein Lernprozess, aber viel leichter als das Bearbeiten der Tonspuren. Und nun ist alles fertig : )

Oberkapitel: Klang- und Sangwerkstatt